Meine Erfahrungen mit dem Spielsystem Warhammer: Age of Sigmar von Games Workshop.
Autor/in | Games Workshop | |
Originalsprache | Englisch | |
Genre | Fantasy | |
Übersetzung vorhanden? | Ja | |
In Deutschland erhältlich? | Ja | |
Maßstab laut Autor/in | 28 bis 32mm | |
Wie wird gemessen? | In Zoll | |
Wie wird gewürfelt? | Sechsseitige Würfel | |
Was wird bewegt? | Einheiten(verbände) | |
Anzahl der Spieler | 2+ |
Im Jahre 2016 habe ich mich mit einem Kumpel gemeinsam entschieden, einen Blick in das Spielsystem Warhammer: Age of Sigmar zu wagen. Nach dem gescheiterten Versuch mit dem System Warmachine & Hordes warm zu werden, sollte das unser neues Fantasysystem werden in welchem wir uns gegenseitig von der Tischplatte fegen. Der Einstieg war mit frei verfügbaren 4-seitigen Grundregeln und kostenlos herunterladbaren Truppenschriftrollen (Warscrolls) zu jedem Modell der Wunschfraktion sehr einfach.
Meine hier beschriebenen Erfahrungen mit diesem Spielsystem beziehen sich auf die erste und die zweite Edition (Seelenkriege). Die Mitte 2021 erschienene dritte Edition wurde von mir nie gespielt.
Games Workshop hat im Jahre 2015 sein vorheriges Spielsystem Warhammer Fantasy Battles mit Ende der achten Edition eingestellt und das Nachfolgesystem Warhammer: Age of Sigmar ins Leben gerufen. Sämtliche Modellreihen und Völker aus der alten Welt bzw. der Welt die war haben über Nacht Regeln für das neue System erhalten und waren (sofern noch möglich) weiterhin spielbar.
Das Setting in Warhammer: Age of Sigmar ist (wie auch beim Vorgänger) im High Fantasy Bereich angesiedelt. Es ist also zu erwarten auf Elfen, Orks und Magie zu treffen! Die Ära des Sigmar begann mit dem Sturm seiner Heerscharen auf das Chaos der neuen Welt. Die sturmgeschmiedeten Stormcast Eternals eroberten für den Gottkönig Sigmar Stück für Stück diese alte Welt zurück. Von den Reichen der Sterblichen (auch Realms genannt) gibt es im Universum von Age of Sigmar insgesamt acht.
Im Verlauf der Rückeroberungen wurden neue große Bündnisse geschmiedet (Ordnung, Chaos, Zerstörung und Tod) Unter diesen fanden sich die bestehenden (und alle neuen) Fraktionen zusammen. Viele Fraktionen wurden seit 2015 überarbeitet, ausgesplittet, zusammengefasst oder fielen vollständig aus dem System heraus.
Warhammer: Age of Sigmar gehört zu den Massensystemen. Einzelne (generische oder namhafte) Helden unterstützen Modellverbände (sog. Einheiten) und führen diese in die Schlacht. Angeführt werden diese durch einen einzigartigen General. Die Armeegröße wird vorher mit dem Kontrahenten abgestimmt. Das System bietet drei verschiedene Arten es zu spielen:
Warhammer: Age of Sigmar baut auf ein *spielphasenunterteiltes I-go-you-go* System* . Eine Schlacht dauert insgesamt X Spielrunden. Jede Spielrunde besteht aus verschiedenen Spielphasen. Zuerst durchläuft Spieler A und im Anschluss Spieler B alle** Phasen. Dann beginnt eine neue Spielrunde. Phasen sind z.B. Bewegungsphase, Schussphase, Nahkampfphase und Moralphase.
Jede Phase bietet dem Spieler einen bestimmten Aktionsrahmen wie z.B. Einheiten bewegen in der Bewegunsphase, schießen in der Schussphase und kämpfen in der Nahkampfphase. Der Kontrahent darf hierbei nur durch bestimmte Fähigkeiten auf die Aktionen des aktiven Spielers reagieren oder wenn es nötig ist (z.B. zurückschlagen im Nahkampf). Den Rest der Zeit muss er warten bis er an der Reihe ist und seine eigenen Spielphasen durchlaufen darf.
Für mich war der damalige einfache und unkomplizierte Einstieg attraktiv. Die Regeln der ersten Edition waren nur 4 DIN A4 Seiten lang und die nötigen Truppenschriftrollen waren kostenlos. Ich konnte meinen Kumpel schnell davon überzeugen es einfach mal auszuprobieren und besorgte mir die Starterbox.
Wir trafen uns alle paar Wochen um eine Runde zu spielen. Regelupdates gab es kostenlos. Das System fühlte sich lebendig an und nach kurzer Zeit erschien das erste Handbuch des Generals. Dieses erzählte neue Geschichten, eröffnete verschiedene Missionen (Battleplans), führte ein Punktesystem ein und brachte die Werte der Einheiten auf einen neuen Stand.
Die zweite Edition (Seelenkriege) erhielt den Kern der ersten Edition. Die Regeln wurden ausführlicher geschrieben und umfassten nun 18 Seiten (inkl. Artwork, Bildern und Beispielen). Es gab kleine Erweiterungen wie Garnisionen und Verbündete. Es war für uns noch im lesbaren Rahmen und machte Spaß. Später kamen noch weitere Regeln für Endloszauber hinzu.
Leider hat sich Games Workshop mit der dritten Edition dazu entschieden die Truppenschriftrollen (Warscrolls) nicht mehr kostenfrei im Shop zur Verfügung zu stellen. Das war im Gegensatz zum Spielsystem Warhammer: 40000 bis dato ein Alleinstellungsmerkmal. Die Core Rules kann man sich noch immer (gegen seine Daten) zuschicken lassen, aber der Wert und die Fähigkeiten seiner Modelle bleiben leider unbekannt. Das alleinige Lesen der nun 42 Seiten langen Core Rules vermittelt einen Ersteindruck aber es fehlt einfach die Option das System als Neuling auszuprobieren.
Man muss sich also schon zum Ausprobieren ein Fraktionsbuch (Battletome) kaufen. Für mich ein Grund dieses System nicht weiter zu verfolgen, da ich der viel zu kurzweiligen Buchspirale dieses und anderer Systeme entfliehen will.
Ich habe durch den Blick über den Tellerand eine Alternative zu Warhammer: Age of Sigmar kennen- und lieben gelernt, welche mir mehr Spaß macht und sich leichter anfühlt (weniger wie Arbeit!). Es funktioniert einfach besser für meinen Holzkopf, für meine persönlichen Umstände und für meinen Zeitrahmen.