Die fertigen Straßenmodule aus Teil 3 dieser Artikelserie werden nun weiter ausgestaltet mit verschiedenen Acrylpasten, Pigmenten und Verwitterungseffekten.
Im ersten Schritt gestalten wir die Straßen. Im zweiten Schritt kümmern wir uns um die restlichen Betonflächen. Sind beide Flächen durchgetrocknet, werden Straßenschäden und anfängliche Verwitterungseffekte umgesetzt. Es folgen Straßenmarkierungen, weitere Verwitterung und zum Schluss dann abschließende Arbeiten wie Ränder und Magnete.
Wir benötigen:
Ich empfehle außerdem alte Kleidung und eine Unterlage. Alle Schritte können sehr schmutzig werden und eure Klamotten versauen wenn ihr bei einer Verschmutzung nicht promt reagiert.
Die Straßen aus Kork erhalten nun eine Acrylpaste, die optisch Straßensasphalt entsprechen soll. Ich habe mich hier für eine Paste des Herstellers AK Interactive entschieden. Natürlich gibt es viele vergleichbare Produkte anderer Hersteller. Es handelt sich um eine zähe sandigartige Masse, die gut verrührt mit einem Spatel oder (wie in meinem Fall) mit einem kleinen Teigschaber aufgetragen werden kann. Sie wird gleichmäßig verstrichen und verläuft (ähnlich wie Schmelzkäse) noch etwas von selbst. Wir versuchen die Ränder des Bürgersteigs zu meiden. Für später streichen wir außerdem etwas Asphaltpaste auf ein Stück Backpapier, stellen es zur Seite und lassen dies trocknen.
Nach dem Auftragen ist von der ursprünglichen Korkstruktur nichts mehr zu erkennen. Das ist super! Die Oberfläche gefällt mir sehr gut. Es ist ein leichtes Schimmern/Glänzen (wie auf einer echten frisch asphaltierten Straße) zu sehen. Streicht man mit dem Finger darüber, dann färbt diese noch leicht ab. Das wirkt im ersten Moment zwar unerwünscht. Diese Tatsache nutzen wir aber später für weichere Übergänge beim Verwittern.
Alle restlichen Flächen aus grünem Hartschaum werden großzügig mit einer zementartigen Acryplaste bestrichen, sodass keine Ursprungsfarbe mehr durchschimmert. Ich habe mich hier für eine Paste des Herstellers AK Interactive entschieden. Natürlich gibt es auch hier viele vergleichbare Produkte anderer Hersteller.
An den Gehwegen bzw. den Bürgersteigen muss die Paste vorsichtig mit einem alten Pinsel getupft werden um nicht die asphaltierten Straßenflächen zu "verschmutzen". Zuvor kann entweder abgeklebt oder (wie in meinem Fall) einfach ein Lineal zur Vermeidung genutzt werden. Sollte doch einmal zu viel auf die Straße gelangen, kann mit Wasser wieder verdünnt und mit Küchenpapier sauber getupft werden. Es muss nun alles gut trocknen.
Die Straßenmodule sind nun zweifarbig in Asphalt und Beton ausgestaltet. Sie sehen aber für eine realistische Straße und auch für eine Apokalypse viel zu glatt und sauber aus. Wir benötigen im ersten Schritt flächenweites Washing/Shading der Betonflächen. Wir nehmen uns jedes einzelne Plattenmodul vor, befeuchten es mit Wasser (Pumpzerstäuber) und beträufeln es hier und da mit schwarzem/braunen und an wenigen Stellen auch mit grünem Wash. Durch das Befeuchten verläuft der Effekt großflächiger. Unser Ziel ist es, dass alle Betonflächen plastischer, schmutziger und benutzter aussehen. Je unregelmäßiger es ist, desto besser und realistischer wirk es. Es soll jedoch zu starke Verwitterung an den Plattenrändern vermieden werden, da wir nachher die einzelnen Module unterschiedlich zusammenschieben und so zu harte Übergänge entstehen könnten. Die Module sollten im Anschluss gut trocknen.
Auf den asphalierten Straßenflächen arbeiten wir mit stabilem Werkzeug einige Straßenschäden heraus. Es können kleine aber auch tiefere Löcher herausgearbeitet werden. Natürlich können solche Schäden auch auf den Betonflächen gemacht werden. Das habe ich jedoch nicht gemacht. Insgesamt habe ich ca. jede zweite Platte durch solche Schäden verwittert.
An Stellen wo Kork/Hartschaum wieder sichtbar werden, können wir uns eine Füllmasse aus ensprechender Acrylpaste, Wasser, Leim, Steinchen, Sand und/oder Pigmenten herstellen. Hier kann uns nun auch die separat auf Backpapier ausgetrocknete Masse gute Dienste leisten.
Unser Ziel ist eine kaputte Struktur (durch Unfälle, Schüsse oder Explosionen) zu erschaffen, aber farblich nicht zu weit abzuweichen. Es soll weiterhin zueinander passen aber kaputt und dreckig werden.
Kein Gehweg und keine Straße ist sauber! Damit Beton noch realistischer aussieht, kann hellgraue Acrylfarbe vorsichtig und sehr trocken aufgetupft werden. Ein alter zerpflückter Schwamm erfüllt hier diesen Zweck optimal. Auf den asphaltierten Straßenflächen können vereinzelte dunkle Flecken (z.B. mit einem schwarzen Wash) aufgesprenkelt werden. Hierbei könnte es sich um Ölflecken handeln. Auch kleine weiße Pinselpsprenkler auf den Straßen könnte Dreck wie Kaugummis darstellen.
Werden die Übergänge zu hart, kann mit dem Finger der Asphalt (wie oben erwähnt) noch verwischt werden. Auch die Reservemasse ist hierzu geeignet. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.
Abschließend habe ich mir noch Gedanken zu Straßenmarkierungen gemacht. Mit einer Schablone von Sarissa Precision und weißer Acrylfarbe konnte ich diese nach entsprechendem Abmessen relativ einfach auftupfen. Natürlich ist die Schablone rein optional und auch einfach selbst zu basteln. Ich wollte diese aber einmal ausprobieren.
Ich bin mit der ersten Stufe der Verwitterung sehr zufrieden. Die Flächen wirken organischer und realistischer. Mit leichten Schäden durch z.B. Explosionen erkennt man einen Ausnahmezustand. Die Straßen sind schmutzig durch ihre Nutzung, die Betonflächen zum Teil vermoost. Im nächsten Schritt kommt weiterer Schmutz hinzu.